Fragen und Antworten
Ausgabe 2020-8

Big Bird Spreads Wings

Einige der Effekte des Kampfkunst-Trainings können auch mit den 18 Lohan Künsten aus dem Qi Gong erreicht werden.

Frage 1

Irgendwie hat es mich bisher nur zu den Übungen der 18 Lohan Künste noch nicht so richtig hingezogen.

- Valerie

Das kann ich ein wenig nachvollziehen. Bei Beschwerden, wie Verspannungen, wählen wir eher „schwächere“ Übungen aus den 18 Lohan Händen oder 18 Juwelen aus.

Wenn wir tiefer gehen und die höheren Effekte von Qi Gong erfahren möchten, haben wir noch kraftvollere und tiefgängigere Methoden zur Hand, wie die Sehnenmetamorphosen und die Knochenmarksreinigung aus Level 3.

Nichtdestotrotz haben die 18 Lohan Künste durchaus ihre Daseinsberechtigung.

Ursprünglich zur Förderung der Kampfkünste der Shaolin-Mönche entwickelt, bieten sie auch heute noch ein tolles Programm, mit dem du auch ohne Kung Fu trainieren zu müssen einige der Nutzen des Kampfkunst-Trainings erfahren kannst.

Das regelmäßige Üben kann dir dazu verhelfen, dich auch in hohem Alter jugendlich zu fühlen.

Das erste Drittel der 18 Techniken verbesserten den Energiefluss und bildet innere Kraft.

Das nächste Drittel trainiert die Anwendung innerer Kraft. Auch reine Qi Gong-SchülerInnen werden selbstbewusster und vitaler und können ihre „Internal Force“ für alle Aspekte ihres Lebens nutzen, wenngleich das mehr unbewusst passiert. Das direkte Training, die innere Kraft auch anzuwenden, ist eigentlich den Kampfkünsten vorbehalten. Die 18 Lohan Künste füllen diese Lücke im Qi Gong-Training.

Die letzten 6 Übungen fördern Agilität, Gleichgewicht, Beweglichkeit. Ebenfalls allesamt Nutzen, die man sich vom Tai Chi- und Kung Fu-Training erwartet.

So, jetzt habe ich dir diese wunderbare Kollektion an Qi Gong-Übungen als Kampfkunst-Light-Programm hoffentlich schmackhaft gemacht. ;)

Frage 2

Ich stelle mir beim Üben der Kung Fu-Techniken den Gegner vor.

Ist das in Ordnung so?

- Tian

Solange du dir nicht jemand Bestimmten vorstellst, ist das okay. :)

Das Training mit dem „unsichtbaren Gegner“ ist ein wichtiger Teil deiner Praxis alleine.

MeisterInnen haben oft keine andere Wahl als mit ihm zu trainieren, wenn niemand auf ihrem Niveau zum Sparring verfügbar ist.

Wichtig ist nur, dass du dir den Gegner nicht ausmalst, also zum Beispiel welches T-Shirt er gerade anhat. Vielmehr stellst du dir vor mit welcher Technik er dich angreift und wo er dich trifft.

Du brauchst das aber nicht immer zu machen. Wenn du ein Set, also eine Abfolge von Techniken übst, konzentriere dich lieber auf die Ausführung. Die Höhe der Schläge bemisst du an dir selbst. Das heißt bei einem Stich zu den Augen zielst du einfach auf deine Augenhöhe.

Wenn du eine Kampfsequenz alleine übst, macht es natürlich Sinn sich der Aktion des Gegners gewahr zu sein. Auch hier geht es nicht darum, dass du dir vorstellst wie genau er das macht, sondern vielmehr, dass der Angriff jetzt kommt und du reagieren musst.

Unsichtbarer Gegner

Der unsichtbare Gegner ist ein wichtiger und treuer Partner im Kung Fu-Training.

Frage 3

Ich mache manchmal kurz vorm zu Bett gehen noch meine Übung. Gibt es hier Übungen die das Einschlafen stören?

- Kornelia

Während einige Schulen die verschiedenen Übungen in „anregend“ und „beruhigend“ einteilen, sehen wir generell alle Übungen als „regulierend / ausgleichend“ an. Besonders, da der Qi Flow immer für den Effekt sorgt, den wir gerade benötigen.

Bist du also erschöpft nach der Arbeit oder nach dem Sport, machst du „Himmel anheben“ und wirst dich hinterher erfrischt fühlen. Bist du aufgedreht nach einer schönen Feier, machst du „Himmel anheben“, um wieder runterzukommen.

Die Übung ist also immer ein Mittel zum Zweck, nämlich, dass unser Energiefluss angeregt wird und dann frei zu unserem Besten wirken kann.

Ich selbst mache oft direkt vor dem Schlafengehen mein Kung Fu-Training, das kaum energetisierender sein könnte und schlafe anschließend wie ein Baby ein.

Solltest du aber feststellen, dass für dich persönlich manche Übungen im Moment zu aufkratzend zum Schlafen sind, dann probiere am nächsten Abend eine andere aus. Das kann sich auch immer wieder mal verändern, darum sieh die Auswirkungen immer nur als Momentaufnahme an. Über kurz oder lang wird es egal sein, welche Übung du auswählst und jede für deine gewünschten Zwecke nutzen können.

Frage 4

Warum sind die Stände bei uns länger als in anderen Tai Chi-Schulen, wo ich war?

- Pascal

Die Stände werden von Schule zu Schule anders gemacht und sind immer wieder Stoff für Diskussionen.

Die Länge unseres Bogenstands liegt eigentlich im Mittelfeld. Wing Chun-Kung Fu und einige Tai Chi-Schulen stehen mit den Füßen eher nahe beieinander. Manche Stile, besonders im modernen Wushu, stehen sehr weit, was ästhetischer aussehen soll.

Eine gute Weite bietet dir mehr Rückzugsmöglichkeit.

Die 5. Beintechnik aus den 13 Prinzipien des Tai Chi Chuan ist „im Zentrum bleiben“.

Anstatt einen Schritt zurück machen zu müssen, wenn du angegriffen wirst, kannst du einfach „Shen Fa“, also Körperbewegung nutzen, und in deinen Stand zurücksinken.

Sind die Füße näher beieinander, kannst du nicht so tief sinken und dich nicht schnell aus der Reichweite des Gegners lehnen, ohne einen Schritt machen zu müssen. Das ist zwar mit einem engeren Stand auch möglich, benötigt aber mehr Geschick und bietet am Anfang nicht so viel Sicherheit.

Shen-Fa Körperbewegung Sinken

Ist der Stand lang genug, kann man einen Angriff durch Sinken neutralisieren, ohne die Füße dafür bewegen zu müssen.

Frage 5

Woher weiß man, dass „Hait“ der Laut vom Dantian ist?

- Christina

Wie bei allen Aspekten der traditionellen Kampf- und Energiekünste, stammen die verschiedenen Laute, die man bei manchen Übungen einsetzt, sicherlich aus direkter Erfahrung.

Die Philosophie ist erst hinterher durch die gewonnene Erkenntnis entstanden.

Also werden die früheren Meister einerseits verschiedene Laute ausprobiert und dann nachgespürt haben, welchen Effekt diese jeweils haben.

Andererseits werden hoch entwickelte Kampfkünstler in der Spontanität, also im Fluss, unwillkürlich Bewegungen und Laute gemacht haben, so wie wir es aus dem Qi Flow kennen.

Mit der Zeit hat sich dann wohl herausgestellt, dass man mit „Hait“ die Energie aus dem Dantian (dem Energiezentrum im Unterbauch) am besten in einem Schlag entfesseln kann.

Ein Hauchen mit „Haaahhh“ ist gut fürs Herz und wirkt besonders entspannend. „Schsss“ aktiviert die Energie aus den Nieren. Knurrende Laute, wie „Jaaar“, „Jööör“ und „Rwraaar“ lassen die Lunge vibrieren. „Hooohhh“ wiederum ist der Leberlaut.

Die Schwingung der Laute aktiviert also die inneren Organe und unterstützt die Ausführung von verschiedenen Schlägen und Übungen.

 

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