Die 10 Shaolin-Gesetze
Vorwort von Sifu Leonard Lackinger
Die Shaolin-Kampfkünste und auch Shaolin Qi Gong verleihen Praktizierenden sehr viel Kraft und einen starken Geist. Umso wichtiger ist es uns, hohe moralische Werte und gegenseitigen Respekt zu pflegen, damit diese Macht niemals missbraucht wird.
Unser Großmeister, Wong Kiew Kit, hat die „10 Shaolin-Gesetze“ formuliert, um den oft unausgesprochenen moralischen Kodex zusammenzufassen.
Auch, wenn die Einhaltung dieser Regeln für die meisten Menschen selbstverständlich ist, sind sie uns ein moralischer Kompass, der uns dazu anspornt, Harmonie zu fördern und zur besten Version von uns selbst zu werden.
Vorwort von Großmeister Wong Kiew Kit
Die 10 Shaolin-Gesetze sind nicht religiös und unabhängig von Kultur und ethnischer Abstammung. Das heißt, alle Menschen jeglicher Kultur oder Abstammung würden zustimmen, dass sie Werte vermitteln, die sowohl ehrenvoll als auch wünschenswert sind. Gesetze sind in der Shaolin-Tradition nicht zur Bestrafung oder Einschränkung gedacht, sondern als praktische Unterstützung, um Mitgliedern zu helfen ihre Ziele zu erreichen; in diesem Fall, um ihnen zu helfen aus der Praxis der Shaolin-Künste die bestmöglichen Resultate für Kampfeffektivität, ein glückliches Leben, geistige Entwicklung und spirituelle Erfüllung zu verwirklichen.
Es gibt keine rechtliche Bindung an die 10 Shaolin-Gesetze; man kann also nicht vor Gericht angeklagt werden, wenn man diese Gesetze bricht. Die Bindung ist moralischer Natur. Die Shaolin-Gesetze werden dem Mitglied aber nicht aufgezwungen, sondern von diesem freiwillig akzeptiert, in der Gewissheit, dass sie ihm hilfreich sein werden bei seiner physischen, emotionalen, mentalen und spirituellen Kultivierung. Wenn das Mitglied die Gesetze trotz ausreichender Warnungen bricht, kann es aufgefordert werden das Shaolin-Training der Schule zu verlassen, nicht als Bestrafung, sondern weil das Training für diese Person nicht geeignet ist.
Die 10 Shaolin-Gesetze, an die sich Mitglieder halten sollen:
Mitglieder sind aufgefordert
- den Meister/die Meisterin zu respektieren, den moralischen Weg zu ehren und andere Schüler wie Brüder und Schwestern zu lieben.
- die Shaolin-Künste fleißig zu üben. Von Kampfkünstlern wird als Voraussetzung dafür verlangt körperlich und mental gesund zu sein. (Anmerkung: Qi Gong kann dabei behilflich sein, eben diese Gesundheit zu erlangen.)
- den Eltern möglichst ideales Kind zu sein, Ältere zu respektieren und Jüngere zu beschützen.
- sich für Gerechtigkeit einzusetzen und sowohl weise als auch mutig zu sein.
Mitgliedern ist es verboten
- undankbar und skrupellos zu sein, die Gesetze der Menschen und des Himmels zu missachten.
- zu vergewaltigen, belästigen, stehlen, rauben, entführen, betrügen oder sonstiges Böses zu tun.
- mit boshaften Menschen zu verkehren und jegliche Art von Boshaftigkeit zu verüben.
- Macht – ob offizielle oder physische – zu missbrauchen, sowie Gute zu unterdrücken und Liebenswürdige zu tyrannisieren.
Mitglieder verpflichten sich
- human und mitfühlend zu sein, sowie Liebe zu verbreiten und nachhaltigen Frieden und Glück für alle Menschen zu verwirklichen.
- galant und großzügig zu sein, Talente zu fördern und die Shaolin-Künste an würdige SchülerInnen weiterzugeben. (Anmerkung: Für die Weitergabe der Künste ist die Zustimmung des Meisters/der Meisterin erforderlich.)
- Großmeister Wong Kiew Kit,
übersetzt von Sifu Leonard Lackinger
Harald Schüßler
Selbstständig in Modellbau & EDV
Ich finde die 10 Shaolin-Gesetze sehr gut, bzw. auch wichtig.
Sie zeigen die Ausrichtung der Schule, und hebt sich damit auch von anderen deutlich ab.
Sie waren der ausschlaggebende Grund, gleich nach der ersten Teststunde beizutreten.
Julia Wlcek
Physiotherapeutin
Die erste Stunde hat mein Herz geöffnet. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich angekommen.
Auch die 10 Shaolin-Gesetze, zu denen man sich verpflichtet, sichern die gegenseitige Achtung der TeilnehmerInnen und Mitmenschen.
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Links:
Englische Originalfassung von Großmeister Wong Kiew Kit
KaiJet Blog: Die Tugenden eines Shaolin
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