Fragen und Antworten
Ausgabe 2020-2

„Mond tragen“ ist wunderbar bei Rückenproblemen.
Auf fortgeschrittenem Niveau verhilft es zu tiefer seelischer Reinigung.

Frage 1

Welche Lohan Hände und Lohan Künste sind am besten für spirituelle Kultivierung?

Oder sind nur höhere Übungen dafür geeignet? 

- Dagmar

Die folgenden Übungen aus den 18 Lohan Händen kommen mir als erste in den Sinn.

Himmel anheben“ ist und bleibt der Allrounder. Die Übung ist für absolute Anfänger bis hin zu Meistern für alle Zwecke wunderbar.

„Mond tragen“ kann die kosmische Energiedusche auslösen, die eine besonders tiefe seelische Reinigung verschafft.

Die „Große Windmühle“ baut einerseits viel innere Kraft auf und ist sehr gut, um sein Energiefeld auszudehnen.

Aus den 18 Lohan Künsten würde ich „Reverse Hanging on Double Hooks“ wählen. Die Übung aktiviert das phänomenale große Universum, also der Energiefluss in allen Hauptmeridianen. Außerdem wird in kurzer Zeit sehr viel innere Kraft entwickelt, die man zur Ausdehnung ins Universum verwenden kann.

Ansonsten sind die Lohan Künste eher für Leistungskraft, Agilität, Balance und zur Unterstützung für die Kampfkünste gedacht.

Schlussendlich kommt es aber immer auf das eingesetzte Geschick und die Ziele des/der Übenden an. Theoretisch kann man sich auch nach „Dancing Fairy“ aus den 18 Juwelen mit dem Kosmos verbinden, aber die höheren Übungen machen es natürlich einfacher.

Frage 2

Warum verwendet man bei [der Kung Fu-Technik] „Single Tiger Emerges from Cave“ die Tigerkralle und nicht eine andere Handform?

- Birgit

Es gibt mehrere Gründe dafür, genau diese Handform zu wählen.

Einerseits wird dadurch „Tiger-Force“ generiert, also innere Kraft mit Tiger-Spirit. Hände, Finger und der Unterarm werden gut mit Energie gefüllt.

Mit dem 90°-Winkel des Handgelenks kann man sich gut am gegnerischen Arm anlehnen, nahezu einhaken.

Anfangs leiten wir einen ankommenden Schlag nur ab, sind aber gleich bereit zum Greifen, um Konter mit Griffen einzuleiten.

Wahrscheinlich war die Technik „Four Fingers to the Sky”, die in der kurzen Version des Tiger-Kranich-Sets enthalten ist, der Vorläufer von „Single Tiger Emerges from Cave“.

Hierbei ist ebenfalls der Daumen abgewinkelt, aber die anderen vier Finger sind gerade nach oben gestreckt. Anstatt den Unterarm von oben herab auf den gegnerischen Arm zu lehnen, „sticht“ man von unten kommend nach oben (Richtung Himmel), um den Angriff abzulenken. Auch diese Technik ist effektiv, bietet aber nicht so viel Tiefe und Möglichkeiten zur Fortsetzung.

„Single Tiger Emerges from Cave“

Frage 3

Nachdem sich ein paar Wirbel und die Muskulatur darum herum gelockert haben, habe ich Muskelkater bekommen. Kann das sein?

- Thomas

Ja, das kann vorübergehend schon vorkommen.

Lange Zeit waren die Muskeln in einer Schutzhaltung verkrampft, die sich nun gelöst hat.

Die Muskeln müssen nun auf ungewohnte Art, also in einem anderen Winkel, arbeiten.

Wie bei allen Bewegungen und Belastungen, die man nicht gewohnt ist, kann dann Muskelkater auftreten, bis sich der Körper daran gewöhnt hat.

Wie geht Muskelkater am besten weg? Sanft weiterbewegen! Klingt ganz nach Qi Gong…

Frage 4

Nach dem Qi Flow denken wir ans Dantian, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Aber wozu denken wir nach der Standmeditation ein zweites Mal ans Dantian?

- Elena

Der sanfte Gedanke ans Dantian im Unterbauch dient der Normalisierung.

Nach dem Qi Flow, um – wie du richtig sagst – wieder zur Ruhe zu kommen.

Auch wenn wir den Körper in der darauffolgenden Standmeditation stillhalten, fließt die Energie innerlich oft stark weiter.

Außerdem kann es vorkommen, dass wir uns „ausdehnen“, also in den Kosmos expandieren.

Wenn die Zeit gekommen ist, kehren wir wieder zurück in unsere alltägliche Welt. Dazu bringen wir unser Qi wieder zurück in unser zentrales Energiefeld.

Das Dantian im Unterbauch ist unser wichtigster Energiespeicher.

Frage 5

An manchen Tagen fällt es mir leicht, an nichts zu denken. An anderen funktioniert es nicht so gut. Woran es liegt, konnte ich noch nicht herausfinden. 

- Andy

Die Tagesverfassung ist nicht immer gleich. Auch die äußeren Einflüsse sind stets anders.

Auch wenn ich finde, dass äußere Einwirkungen wie der Mondzyklus, Sternenkonstellationen, Wetter und Jahreszeiten durch unsere Qi Gong-Praxis stark eingedämmt bzw. ausgeglichen werden, so können sie durchaus auch ihren Anteil an den Schwankungen haben.

Stärker betroffen bist du sicherlich, wenn es in der Arbeit oder mit der Familie gerade nicht so rund läuft. Natürlich beschäftigt einen das und es fällt schwerer den Geist frei zu machen.

Aber selbst, wenn es nicht so gut klappt, wie du es an deinen besten Tagen schon konntest, wirst du mit dem Qi Flow dennoch gute Effekte erwirken und negative Einflüsse abschwächen können.

 

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