Fragen und Antworten
Ausgabe 2021-08

Großmeister Wong Kiew Kit

Egal, ob Shaolin Kung Fu, Tai Chi Chuan oder Qi Gong, alle diese Künste trainieren dein gesamtes Dasein.

Frage 1

Ich bin auf deiner Website auch auf Kung Fu und Tai Chi Chuan gestoßen und frage mich nun, was von Allem ich in meinen Alltag integrieren soll/kann, da ich mir denke, dass man das Thema als ganzheitliches sehen und sich nicht nur einzelne "Werkzeuge" aus der Gesamtheit reißen sollte, da sonst vielleicht ein mögliches tieferes Verständnis für die Thematik verlorengeht.

Deshalb bin ich nach ausgiebiger Recherche auf deine Schule gestoßen.

Ich würde mich sehr über deine Meinung dazu freuen, ob es besser ist, gleich voll einzusteigen oder es lieber Stück für Stück anzugehen.

- Fabian

Jede unserer drei Künste ist für sich vollständig. Alle vereinen das Training von Körper, Energie und Geist.

Unsere beiden Kung Fu-Stile sind natürlich mehr Herausforderung und auch kraftvoller als Qi Gong, mit dem man auch nicht kämpfen kann.

Generell gilt: Wenn man gesundheitliche Beschwerden hat, sollte man mit Qi Gong beginnen und sich erst, wenn es einem bessergeht, darum kümmern, wie man sich verteidigt.

Ist man generell gesund, kann man auch gleich mit einer Kampfkunst beginnen. Auch darin ist jede Menge energetisches und meditatives Training enthalten. Unser Kung Fu wird rasch zu Qi Gong (also Training der Energie) und zur Meditation.

Dennoch kann es hilfreich sein, auch einige Qi Gong-Übungen zur Auswahl zu haben. Außerdem sprechen wir in den Qi Gong-Stunden mehr über die zugrundeliegende Philosophie.

Je nachdem, wie aufnahmefähig du bist, kannst du schon auch mit allen drei Künsten auf einmal beginnen, wobei die Basics bei Shaolin Kung Fu und Tai Chi Chuan nahezu gleich sind. Nur die verwendeten Techniken sind stilgerecht anders.

Für Qi Gong benötigst du nur 10 Minuten täglicher Praxis. Für das Kampfkunsttraining empfehlen wir 30-60 Minuten am Tag, wobei da auch beide Stile enthalten sein können.

Zumeist wird meine Empfehlung für Shaolin Kung Fu und Shaolin Qi Gong ausfallen. Tai Chi Chuan könntest du auch bei einem späteren Gruppenstart dazu nehmen und kannst dich erst mal auf eine Kampfkunst konzentrieren, die ich außerdem als die beste überhaupt erachte. (Ich liebe Tai Chi Chuan auch und es war sehr wichtig auf meinem Weg, aber nichts geht über Shaolin Kung Fu. :) )

Aber während dem Probemonat (September 2021) kannst du ohnehin auch mal beide Stile parallel ausprobieren und dann weiter entscheiden.

Frage 2

Stimmt es, dass wir beim „Himmel anheben“ beim Hochführen der Arme einatmen, beim Anheben die Luft anhalten, beim Herabführen der Arme ausatmen und dann nochmal kurz die Luft anhalten?

- Georg

Der Ablauf ist richtig, aber eine wichtige Sache möchte ich korrigieren.

Wir halten nicht die Luft an, sondern wir pausieren den Atem kurz.

Was ist der Unterschied zwischen „die Luft anhalten“ und „eine Pause machen?

Die Luft anzuhalten ist forciert, erzwungen.

Pausieren ist sanft und ungezwungen.

Beim Hochführen der Arme atmest du sanft durch die Nase ein. Oben angekommen streckst du dich sanft nach oben und kümmerst dich für einen Moment nicht um den Atem. Nicht besonders lang, nicht besonders kurz. Einfach so, wie es gerade passt.

Dann bringst du die Arme wieder zur Seite herab und atmest dabei sanft durch den Mund aus.

Danach wartest du einen Moment ab, bis du die nächste Wiederholung beginnst.

Ist dir [oder dir als LeserIn] aufgefallen, wie oft ich das Wort „sanft“ verwendet habe?

Das liegt daran, dass im Qi Gong alles sanft gemacht werden sollte.

Die Muskeln sind entspannt und der Körper bewegt sich sanft. Der Atem ist entspannt und sanft. Selbst, wenn wir mal Visualisierungen verwenden, sind sie bloß ein sanfter Gedanke.

Die Sanftheit ist eigentlich sogar wichtiger, als der korrekte Ablauf der Übung.

Himmel anheben Qi Gong-Gruppe

Die sanfte Pause beim „Himmel anheben“.

Frage 3

Welche Übungen empfiehlst du bei Verspannungen im Bereich der Brustwirbelsäule?

- Mags

Hier passt eine meiner Lieblingsübungen besonders gut, nämlich „Mond tragen“.

Besonders hilfreich sind auch das „Ringelspiel“ aus den 18 Lohan Händen und der „Doppeldrache“ aus den 18 Juwelen.

Wie meine SchülerInnen aber so oft hören, am wichtigsten ist es, dass du den Qi Flow aktivierst, mit welcher Übung auch immer.

Während dieser spontanen Phase, lässt du los und deinen Körper einfach machen, was gerade gut für dich ist. So können genau jene lockeren Bewegungen entstehen, welche die Verspannungen lösen.

Frage 4

Stört es am Ende bei der Standmeditation, wenn man sich noch leicht bewegt oder sollte man ganz stillstehen?

- Stefanie

Während wir im Qi Flow jede spontane Bewegung zulassen, kehren wir in der Standmeditation wieder zur Ruhe zurück.

Wir stehen aufrecht im „Wu Ji-Stand“ und atmen wieder ruhig.

Da die Energie dann immer noch kraftvoll weiterfließt, kommt es bei vielen vor, dass sich erneut eine sanfte Schwingung entwickelt oder zum Beispiel die Arme zu schaukeln beginnen, die Hände vibrieren.

Das ist vollkommen okay und wird poetisch „sanfte Brise, die die Weiden zum Wogen bringt“ genannt.

Da es von der Zielsetzung der Standmeditation her ideal ist, still zu stehen, gehe dennoch so vor: Wenn sich die Bewegungen durch einen sanften Gedanken an dein Dantian (Energiefeld im Unterbauch) leicht zähmen lassen und nicht gleich wieder zurückkehren, genieße die sanfte Brise. Du solltest nur nicht mehr in starke Qi-Bewegungen gehen.

Mund offen beim Qi Gong

Während wir uns sonst keine Sorgen wegen der exakten Ausführung der Übungen machen, wenn es ein technisches Detail gibt, auf das wir großen Wert legen, dann ist es, den Mund offen zu lassen, damit immer alles raus kann, was raus soll.

Frage 5

Warum ist es so wichtig, den Mund im Qi Gong offen zu lassen?

- Thomas

Der Mund ist das beste „Entgiftungsorgan“, wenn es um den Abtransport von alter Energie geht.

Wir atmen immer durch die Nase ein und durch den Mund aus. So strömt der Atem sanft durch die Nase ein und wird dabei gefiltert.

Beim Ausatmen lassen wir gelöste Giftstoffe und alles Alte durch den Mund raus und schonen dadurch auch gleich das Filtersystem der Nase, das nicht damit belastet wird.

Würden wir den Mund zumachen, wäre der Weg nach draußen blockiert, was mitunter sogar zu Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit führen kann, weil der „Dreck“ nicht raus kann und im Kopf hängenbleibt.

Außerdem ist das Gesicht entspannter, wenn der Mund sanft offenbleibt, weil man dadurch weniger Muskeln beansprucht als wenn er geschlossen ist.

Wie einige Experiment unseres Großmeisters gezeigt haben, kann man sich mit offenem Mund sogar besser konzentrieren.

Ich weiß, in manch anderer Schule und Meditationstechnik wird nur durch die Nase ein- und ausgeatmet. Bei der sitzenden Meditation geht es aber nicht um Reinigung. Hierbei soll das Atmen durch die Nase den Atem noch langsamer und ruhiger machen (wobei wir in Shaolin Wahnam dabei dennoch durch den Mund ausatmen würden).

In anderen Qi Gong-Stilen mag es teilweise andere Zielsetzungen geben, fehlende Information oder der Reinigungseffekt ist so gering, dass keine negativen Effekte auftreten können (aber auch kaum positive).

Die kollektive Erfahrung unserer Schule, gepaart mit den Überlieferungen der alten Meister, sagt eindeutig, dass der Mund offenbleiben sollte.

Häufig kommt es vor, dass man bei unserem Qi Gong Gähnen muss. Das ist ein sehr gutes Zeichen, weil sich offenbar etwas gelöst hat, das hinauswill. Das Gähnen unterstützt den Abtransport nach draußen. Also ruhig den Mund weit aufmachen und herzhaft gähnen!

Wie befreiend und heilsam das spontane Gähnen sein kann untermauert unsere Philosophie zum offenen Mund. :D

 

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