Fragen und Antworten
Ausgabe 2020-11

Zhan Zhuang, inneres Qi Gong

Das Training in der inneren Kraft beginnt bei uns gleich am Anfang. Wir freuen uns über rasche Fortschritte, achten aber auch darauf, dass er nicht zu schnell ist.

Frage 1

Ich habe bisher immer geglaubt, dass ich für ein Übertraining noch auf einem viel zu niedrigen Level übe…

- Florian

Sifu (Großmeister Wong Kiew Kit) betont immer wieder, dass SchülerInnen in Shaolin Wahnam heute in einem Monat so viel Fortschritt machen können, wie er in seiner Lehrzeit in einem Jahr. Dein Geschick innere Kraft zu entwickeln, das du in jetzt etwa einem Jahr aufgebaut hast, entspricht nun also dem Geschick, das Sifu früher – und SchülerInnen anderer authentischer Schulen auch heute noch – in etwa 10 Jahren entwickeln.

Hast du also so viel innere Kraft, wie Sifu in 10 Jahren entwickeln konnte? Nein. Aber du kannst sie so einfach entwickeln.

Ein Vergleich sind die „meisterlichen Fähigkeiten“ die in Sifus „Intensive Chi Kung Course“ in Malaysia unterrichtet werden. Sind alle, die den dreitägigen Kurs besuchen, hinterher Meister? Nein. Auch die Erfahrung und Übung sind Faktoren, für die es die beständige Trainingszeit ebenfalls braucht. Aber sie erlernen Fähigkeiten, wie die kosmische Dusche, die sonst nur Meister beherrschen.

Das Jing, also in diesem Zusammenhang „der Körper“, ist in unserer Entwicklung der trägste der „drei Schätze“. Dein physischer Körper kann immer nur ein gewisses Maß an neuer Energie aufnehmen und integrieren. Die Kapazität dehnt sich gemächlich über die Zeit aus. Der Zuwachs innerer Kraft muss also über einen längeren Zeitraum aufgeteilt werden, damit der Körper immer in kleinen Schritten „nachziehen“ kann.

Bei längerfristig großem Überschuss, weiß der Körper nicht mehr, wohin damit und Übertrainingserscheinungen machen sich bemerkbar. Häufige Symptome sind Mattheit, Müdigkeit, erhöhter Schlafbedarf, Gereiztheit, seltsame Gedanken bis hin zu Schmerzen und Übelkeit.

Übertraining kann auf zwei Arten auftreten, quantitativ und qualitativ. Also wegen zu viel oder zu intensivem Training.

Selbst, wenn dein Training noch nicht so intensiv ist, wie bei fortgeschritteneren SchülerInnen, sind zwei Stunden am Tag einfach zu viel. Wenn man mit dem Feuer spielt, kann man beginnen zu schmelzen.

Dein Enthusiasmus und dein Eifer sind toll. Es hat aber gute – auf Erfahrung basierende – Gründe, warum wir 30-60 Minuten für eine Kampfkunsteinheit anweisen. Für alle in Shaolin Wahnam, die heute sehr gut sind, hat das auch vollkommen ausgereicht, während in anderen Schulen stundenlanges Training empfohlen wird. Darum verwundert es nicht, wenn unsere Aussage „weniger ist mehr“ anfangs unterschätzt wird. Schließlich ist es einzigartig, von Beginn an so hochwertiges energetisches Training zu betreiben.

Fortgeschrittene können mehr neue Energie „vertragen“, gleichzeitig ist ihr Training aber auch intensiver, weil ihre Fähigkeiten schon stärker ausgeprägt sind. Das Geschick innere Kraft zu erzeugen wächst nicht immer gleichmäßig mit der Kapazität, also der Aufnahmefähigkeit bzw. dem energetischen Fassungsvermögen. Darum ist das Training auch ein ständiges Harmonisieren zwischen Bedarf, Kapazität und Fertigkeit.

Frage 2

Wie kann man wissen, ob die Bewegungen im Qi Flow bewusst oder unbewusst sind?

- Lukas

Im Qi Flow kann uns der kraftvolle innere Energiefluss in Schwingung und Bewegung versetzen, wenn wir es zulassen.

Das ist zu Beginn sehr ungewöhnlich, weil diese Fähigkeit nur wenige kennen. Es ist daher verständlich, wenn man sich anfangs nicht sicher ist, wo diese Bewegungen denn jetzt eigentlich herkommen.

Eine Möglichkeit zur Feststellung ist, dass du dich selbst fragst, ob du diese Bewegung, die gerade passiert ist, selbst gemacht hast. Also, ob du eine bewusste Entscheidung dafür getroffen hast. Wenn ja, solltest du dich an diese Entscheidung ja eigentlich erinnern können.

Im Laufe deiner Praxis wird es aber höchstwahrscheinlich eines Tages einen Moment geben, in dem eine spontane Qi-Bewegungen passiert, bei der du denkst „Hey, wo kam das denn jetzt her?“. Dann ist der letzte Zweifel ausgeräumt.

So war es jedenfalls bei mir und auch einige meiner SchülerInenn haben mir von diesen Aha-Erlebnissen berichtet. Egal, wie viel und oft ich die Theorie von spontanen Qi-Bewegungen im Qi Flow erkläre. Schlussendlich müssen und sollen die hohen Künste und ihre Effekte selbst erfahren werden. Hast du die nötige Erfahrung gesammelt, – und das dauert in Shaolin Wahnam zumeist nicht allzu lang – dann wird deine Frage hinfällig sein.

Qi Flow, Qi Gong-Gruppe im Park

Im Qi Flow darf passieren, was passiert. Unbeeinflusst, spontan und unkontrolliert.

Frage 3

Warum atmen wir am Ende einer Qi Gong-Einheit immer nochmal kräftig aus?

- Elena

Du kennst das sicher: Wenn du dich nach einem anstrengenden Tag auf die Couch setzt und einmal kräftig mit einem „Haahhh“ ausatmest und alle Last des Tages loslässt. Das ist übrigens eine natürliche Reaktion, die durch die Qi Gong-Praxis wieder mehr zutage kommt. Wir lernen loszulassen und natürliche Prozesse wieder geschehen zu lassen.

Besonders am Ende unserer Übungseinheit atmen wir mit einem herzhaften „Haahhh“ nochmals alles aus, was sich während dem Qi Flow und auch der Punktmassage und der himmlischen Trommel gelöst hat, und schreiten dann in den Alltag zurück. „Herzhaft“, weil das auch der Herzlaut ist und uns noch einen zusätzlich glücklichen und unbeschwerten Abschlussmoment gewährt.

Frage 4

Macht es Sinn, zusätzlich zu Qi Gong auch Akupunktur machen zu lassen?

- Swantje

Die beiden Gebiete sind zwei der vier bis fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (je nachdem, ob man die Ernährung als Säule mitzählt).

Beide Systeme sind für sich vollständig und benötigen keiner äußeren Unterstützung, zumindest, wenn sie auf einem hohen Niveau ausgeführt werden.

Der große Unterschied ist, dass man bei Akupunktur behandelt wird und bei Qi Gong jeden Tag selbst an sich arbeiten kann. Dank dem Qi Flow benötigen wir in Shaolin Wahnam nicht einmal eine Diagnose des Meridiansystems, denn während wir die Energie frei fließen lassen, geht die Energie immer dorthin, wo sie am meisten benötigt wird.

Auch wenn es also nicht nötig ist, spricht generell aber nichts dagegen, zusätzlich zur Qi Gong-Praxis auch Akupunktur, Massage oder Kräuter in Anspruch zu nehmen. Es sollte nur nie das Ziel sein, dass die Behandlungen die Qi Gong-Praxis verstärken. Die ist ohnehin stark genug bei uns und gerade, wenn man krank oder geschwächt ist, braucht es gar nicht so viel Energie, sondern guten harmonischen Fluss, der Blockaden auflöst.

Akupunkturpunkte

Die Vitalpunkte entlang der Meridiane können z.B. mit Akupunkturnadeln oder Massagen manipuliert werden.

Frage 5

Hast du einen Tipp, damit ich bei schnellem Üben der Tai Chi-Sets und beim Sparring nicht mehr außer Atem komme?

- Andreas

Entscheidend ist, dass du entspannt bleibst, auch wenn du dich schneller bewegst.

Außerdem lasse dein Qi ins Dantian(das Energiefeld im Unterbauch) sinken und atme ruhig.

Eine gute Methode, um deinen Atem „einzutunen“, ist, dass du ein paar Wiederholungen vom „Himmel anheben“ oder „Qi zum Dantien“ machst. Dann behältst du das gemäßigte Atemtempo bei, während du dein Set übst.

Nach und nach gewöhnst du dich an diese ruhige Atmung und kannst sie auch bei Partnerübungen und im Sparring beibehalten und endlose Ausdauer entwickeln.

 

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