Fragen und Antworten
Ausgabe 2022-06

Yoga Chakren

Die Chakren spielen eine große Rolle in indischen Heil- und Übungspraktiken. Im Qi Gong verwendet man andere Begriffe und Energiefelder.

Frage 1

Sind die Dantian und Chakren das Gleiche?

- Elena

Dantian sind Energiezentren entlang der Meridiane, wie sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin beschrieben werden. Die Lehre der Chakren stammt aus der indischen Tradition und wird entsprechend in dessen Künsten, wie Yoga, verwendet.

Manche dieser Zentren liegen im Körper an den gleichen Stellen. So liegt das Wurzelchakra am Damm, ebenso wie der Energiepunkt „Hui Yin“. Das Kronenchakra und „Bai Hui“ liegen beide in der Mitte der Schädeldecke.

Nach meinem Verständnis sind es dennoch NICHT die gleichen Dinge, die nur anders genannt werden.

Ich verstehe es so, dass die Dantian und die Chakren auf unterschiedlichen Ebenen schwingen, also verschiedene Frequenzen haben.

Es gibt den Spruch, dass wir von allen Frequenzen im Kosmos gerade mal zwei Zentimeter von einem Zollstock wahrnehmen können.

Das heißt, alles Unsichtbare muss ja nicht genau auf der gleichen Frequenz liegen.

Radio Wien, Ö3 und FM4 sind alle gerade gleichzeitig hier. Wir hören aber nur das, worauf wir uns „eintunen“, worauf wir also unsere Aufmerksamkeit richten.

Auch, wenn Dantian und Chakren etwas Anderes sind, bin ich dennoch überzeugt, dass unser Energietraining auch positiven Einfluss auf die Entwicklung unserer Chakren hat. Schließlich fördern wir unsere Energie, egal ob man sie nun Prana oder Qi nennt und reinigen unsere Seele mit jedem Mal üben.

Frage 2

Es fällt mir etwas leichter, wenn ich mit den Füßen etwas weiter auseinander stehe als beschrieben. Ist das okay?

- Margit

Unser „Wu Ji-Stand“, also die Grundstellung im Qi Gong, ist deutlich enger als in den meisten Schulen, wo zumeist ein hüft- oder schulterweiter Stand verwendet wird.

Wir lassen nur etwa eine Faust- oder Fußbreite frei zwischen den Füßen.

Für manche ist das zu Beginn ungewohnt. Wenn es sehr unangenehm ist, kann man anfangs etwas weiter auseinander stehen. Dennoch sollte es das Ziel sein, die Füße besser nähere zusammen zu bringen.

Die Philosophie dahinter ist folgende:

Je weiter die Füße auseinanderstehen, desto stabiler werden wir und desto mehr „konsolidieren“, also sammeln und verdichten, wir die aufgenommene Energie. Das Paradebeispiel hierfür ist der (Pferde-)Reiterstand.

Je näher die Füße stehen, desto besser wird der Energiefluss angeregt. Wir finden dadurch leichter in den „Qi Flow“, also die spontanen Qi-Bewegungen, die in unserem Training eine so zentrale Rolle spielen.

Meine Empfehlung: Versuche, dich daran zu gewöhnen. Nur, wenn es gar unangenehm ist, erweitere den Stand etwas und nähere dich Schritt für Schritt an.

Goldene Brücke

Die „goldene Brücke“ ist eine kraftvolle Pose aus dem „Zhan Zhuang“, dem Standtraining.

Frage 3

Was ist der Unterschied, ob man beim Standtraining die Fäuste an der Hüfte hat oder die Handformen verwendet?

- Gregor

„Zhan Zhuang“, das Standtraining, bei dem wir in ruhenden Qi Gong-Posen verweilen, hat zwei Hauptaufgaben:

  1. Innere Kraft aufbauen (Qi sammeln)
  2. Einen klaren Geist entwickeln

Beides wichtige Komponenten, um unsere Leistung zu steigern. Sei es in der Arbeit oder in der Kampfkunst.

In den ersten Monaten unseres Kung Fu-Trainings halten wir die Fäuste an der Hüfte. Das Ziel ist es, Energie im Dantian (dem Energiefeld im Unterbauch) anzureichern.

In Level 2 verwenden wir in den verschiedenen Ständen dann __ unterschiedliche Handhaltungen __, wie beispielsweise die „Lohan trägt Wasser“. Während der Hauptfokus weiterhin auf dem Dantian im Unterbauch liegt, kann sich ein Teil der Energie gut in den Armen anreichern. Der Energiefluss im ganzen Körper wird verbessert und verbindet die Extremitäten mit dem Zentrum.

Im südlichen Shaolin Kung Fu ist die „Goldene Brücke“ dann später der wichtigste Stand, im Tai Chi Chuan der „Drei-Kreise-Stand“.

Wenn diese die wichtigsten sind, warum machen wir diese nicht gleich am Anfang? Weil der langfristige Effekt besser ist, wenn wir mit den Händen an der Hüfte zuerst eine gute Basis bilden. Das ist Einsatz der Strategie „Wir starten später, kommen aber schneller ans Ziel“.

Frage 4

Drehst du den Oberkörper bei der „großen Windmühle“ so weit es geht oder nur so weit, dass man gerade stehen bleibt?

- Claudia

Wenngleich wir uns nicht so sehr um die körperliche perfekte Ausführung sorgen, ist das eine gute Frage, die es mir ermöglicht, eine allgemeine Philosophie zu erläutern.

Den Oberkörper drehe ich bei der „großen Windmühle“ ja nicht bewusst, sondern gehe einfach nur mit der Armbewegung mit.

Der Arm kreist ungefähr auf einer geraden Linie nach vorne, dann nach oben und nach hinten. Dafür drehe ich den Oberkörper halt so weit mit, wie ich dafür benötige.

Das gilt generell. Oft bezieht sich die Anleitung nur auf eine bestimmte Körperregion. Mit dem Bisschen an Vorgabe das wir haben, ergibt sich der Rest dann von selbst, indem wir einfach nicht dagegen angehen.

Das heißt, nur weil die Beine bei der Anleitung vom „Doppeldrachen“ nicht erwähnt werden, bedeutet das nicht, dass sie starr stehen bleiben müssen.

Die Instruktion ist eigentlich nur: „Die Hände zu den Schultern zurückziehen und dabei zurückbeugen. Anschließend die Arme nach vorne strecken und nach vorne beugen.“

Würde ich die Beine dabei starr halten, wäre es kaum möglich die Übung auszuführen. Lasse ich sie aber locker, dann beugen sie sich ohne meine bewusste Absicht einfach mit und die ganze Übung fließt schön dahin.

Bei „Der Schmetterling tanzt vor Blumen“ erwähne ich nur beim Zurückbeugen kräftig auszuatmen. Das Einatmen passiert dann von ganz allein, wenn wir es nicht starrsinnig blockieren.

Bei manchen Übungen sage ich sogar „kümmert euch nicht um den Atem“. Das heißt natürlich, dass man trotzdem weiter atmen soll. :) Es ist nur nicht nötig, den Atem bewusst zu steuern.

Qi Gong Übung große Windmühle

Die „große Windmühle“ aus den „18 Lohan Händen“

Frage 5

Macht es Sinn, mehr Wiederholungen einer Qi Gong-Übung zu machen?

- Rene

In unserer Schule in den meisten Fällen nicht.

Unsere Praxis ist sehr kraftvoll und effizient.

Da wir großen Wert auf Qualität legen, genügen uns relativ wenige Wiederholungen, um starke Effekte zu erzeugen.

Unsere Übungseinheit soll 10-15 Minuten dauern. Mehr kann auf Dauer zu __ Übertraining __, also einer Überladung, führen. Würden wir mehr Wiederholungen der Übungen machen, würde uns die Zeit für die wichtigste Phase, den Qi Flow, fehlen.

Anfangs sind zum Beispiel etwa 15 Wiederholungen vom „Himmel anheben“ ein guter Richtwert.

Je fortgeschrittener man wird, desto weniger Wiederholungen benötigt man, um den Energiefluss anzuregen. So kann es durchaus sein, dass unsere älteren Schüler:innen nur mehr 5-10 Stück machen, hinterher aber länger den Qi Flow genießen können.

Nur in spezialisierten, inneren Trainingsmethoden im Kung Fu ist es üblich Dauer und Anzahl zu steigern. So kann es schon sein, dass jemand, der „Cosmos Palm“ trainiert, 100 oder 200 Mal „Berge schieben“ ausführt, wo wir sonst eigentlich eher nur 20-30 Stück machen. Wichtig hierfür ist allerdings, dass man das über einen langen Zeitraum langsam aufbaut… und zuerst mal eine gute Basis entwickelt hat, bevor man überhaupt mit diesem speziellen Training beginnt.

 

zurück zur Übersicht der Fragen & Antworten

Stelle selbst eine Frage!

Auf meiner Online-Plattform,

Shaolin Treasure House Logo

kannst du jederzeit bequem von zuhause aus lernen:

Die Essenz von Qi Gong - Onlinekurs

Die Essenz von Qi Gong Onlinekurs

In meinem Onlinekurs lernst du genau was auf dem Etikett steht.

Du wirst verstehen worauf es ankommt, um mit Qi Gong tiefgründige Effekte zu erwirken.

Das ist wahrscheinlich der effizienteste Weg, um von zuhause aus wahre Energiefähigkeiten zu lernen, die den Unterschied ausmachen.

Wie ist das möglich?

Dieses Online-Erlebnis zielt NICHT darauf ab, jede Menge unnützes Wissen und komplizierte Übungen zu vermitteln.

Stattdessen dreht sich in „Die Essenz von Qi Gong“ alles darum, dass du

  • dich entspannen
  • deine Gedanken beruhigen
  • guten Energiefluss entwickeln
  • und loslassen kannst.

Du wirst gerade genug Theorie lernen, um deine Praxis zu verstehen und worauf du achten solltest.

Die erlernten Fähigkeiten werden schon bald in deinen Alltag übergehen und deine Freunde und Kollegen werden sich über deine positiven Veränderungen wundern.

Der Kurs besteht aus:

  • 3 wöchentlichen Blöcken aus kurzen Videos mit insgesamt 83, 35 und 31 Minuten mit denen du drei einfache, aber effektive Übungen aus dem Shaolin Cosmos Qi Gong erlernst
  • 1 finale Session mit 60 Minuten, bei der ich dir die entscheidenden Fähigkeiten beibringe
  • + Zusammenfassung und Bonusvideos (42 Minuten)
  • + Aufnahmen von früheren Zoom-Einheiten

Mit insgesamt ca. 4 Stunden Lernzeit, aufgeteilt auf 4 Wochen, hast du auch mit wenig verfügbarer Zeit die Möglichkeit, Qi Gong auf hohem, wirkungsvollen Niveau zu erlernen.

Jetzt mehr erfahren
und buchen