Fragen und Antworten
Ausgabe 2017-5



Shaolin Kung Fu Sparring

Auch wenn die Trainingsweise sich vielleicht unterscheidet,
trainieren wir auch in Europa den gleichen Kung Fu-Stil wie in Asien.

Frage 1

Wie unterscheidet sich denn der europäische Kung Fu-Stil mit dem des asiatischen Kung Fu-Stils?

- Alfred

Anmerkung: Die Antworten auf Alfreds weitere Fragen sind in der vorigen Ausgabe zu finden.


Was sich zwischen Europa und Asien sicherlich unterscheidet ist die Art des Unterrichts. Es gibt in dem Sinne keinen europäischen Kung Fu-Stil, wobei einige Lehrer im Westen sicherlich kulturelle Anpassungen an den Unterrichtsstil gemacht haben.

Asien ist dafür bekannt besonders hart zu trainieren und viel Zeit dafür aufzuwenden. Auch ist es verpönt dem Meister Fragen zu stellen oder Dinge zu hinterfragen. Durch das harte Training in den oft riesigen Kung Fu-Schulen in China erhoffen sich die Schüler soziale Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel als Schauspieler, Polizist oder Bodyguard, zu ergattern.

Im Westen wird Kung Fu eher als Hobby betrieben, da der Einsatz im Kampf keinen große Wichtigkeit hat und wir zumeist anderen, häufig finanziell bessergestellten Berufen nachgehen. Das Training soll also nicht die Lebensgrundlage (einen Job) ermöglichen, sondern das Leben in allen Aspekten bereichern.

Frage 2

Wie viele Kung Fu-Arten gibt es überhaupt?

- Alfred

Auf diese Frage gibt es viele Antworten.

Es gibt in China unzählige verschiedene Kampfkunststile, da über Jahrhunderte viele Familien ihren eigenen Familienstil von Generation zu Generation weitergegeben haben. Prominente Vertreter sind hier beispielsweise das Yang-Stil Taijiquan oder das Hoong Ka (Hung Gar) Kung Fu.

Dennoch gibt es ein paar Möglichkeiten gewisse Gruppierungen herauszukristallisieren.

Die wohl wichtigste Unterscheidung besteht zwischen traditionellem Kung Fu und modernem Wushu. Wushu war einst ein allgemeiner Überbegriff für alle chinesischen Kampfkünste, bevor sie in den 1970er- und 1980er-Jahren mit dem Begriff „Kung Fu“ im Westen bekannt wurden. Heute steht Wushu für den Volkssport für die Massen, der von der chinesischen Regierung propagiert wird. Dieser dient demonstrativen Zwecken (Shows und Filme) und hat – abgesehen von seiner äußeren Form – in seiner Zielsetzung und Trainingsweise mehr Ähnlichkeit mit Bodenturnen als mit traditionellem Kung Fu. Traditionelles Kung Fu trainiert nicht bloß den Körper, sondern vielmehr auch das Chi, den Geist und die Seele und kann außerdem auch für den Kampf eingesetzt werden. Hochwertige, authentische, traditionelle Stile sind früher wie heute schwer zu finden.

Man kann die Kampfkünste auch nach extern und intern unterteilen. Die wohl bekanntesten inneren Kampfkünste sind Tai Chi Chuan, Baguazhang und Xingyiquan. Diese machen anstatt von Muskelkraft Gebrauch von innerer Kraft, also gesammeltem Chi. Shaolin Kung Fu wird zumeist als extern angesehen, dabei hat es die größte Vielfalt und Tiefe an Trainingsübungen für innere Kraft. Das falsche Verständnis über Shaolin Kung Fu liegt wohl darin begründet, dass klassisch zumeist mit äußerem Training begonnen wurde und Schüler erst viel später in die inneren Aspekte (wie zum Beispiel die Mediation) eingeweiht wurden. Auch ist das generelle Niveau, selbst bei authentischen Stilen, heutzutage sehr niedrig, was ebenfalls dazu führt, dass Shaolin Kung Fu oft als extern angesehen wird. In Shaolin Wahnam trainieren wir von Anfang an in einem meditativen Zustand und lassen unsere Energie fließen. Wir betrieben also dreifache Kultivierung, die sonst leider schwer zu finden ist.

Äußere Kampsportarten sind zum Beispiel Kickboxen, Taekwondo oder zumeist Karate, da sie allesamt Muskelkraft verwenden und das geistige Training – wenn überhaupt – separat, zum Beispiel durch sitzende Meditation, stattfindet. Wing Chun gilt beispielsweise als ein äußerer Kung Fu-Stil, da es mehr Augenmerk auf physische Mechanik als auf inneres Training legt. Auf höchstem Niveau kann aber auch Wing Chun intern werden, also Gebrauch von innerer Kraft machen. Man merkt also, dass diese Einteilung nach intern und extern keine strikten Abgrenzungen sind, sondern vielmehr der allgemeinen Orientierung dienen.

Manche unterscheiden auch zwischen buddhistischen und taoistischen Stilen. Diese Unterteilung finde ich nicht wirklich passend, weil sich Menschen in Asien normalerweise nicht als „Buddhist“ oder „Taoist“ bezeichnen, da es dort den Begriff „Religion“ nicht in der gleichen Weise wie im Westen gibt. Die Menschen folgen der Lehre großer Meister und grenzen diese nicht voneinander ab. So haben im eigentlich buddhistischen Shaolin-Kloster stets auch Muslime und Christen gelebt, dort kultiviert und Shaolin Kung Fu trainiert.

Innerhalb des Shaolin Kung Fu wird zwischen der nördlichen und der südlichen Tradition unterschieden. Die bekannte Redewendung „nördliche Kicks, südliche Fäuste“ gibt einen deutlichen Hinweis auf den Fokus bei der Ausübung. Der Norden hat bekannt Stile wie Tantui und Eagle Claw Kung Fu hervorgebracht. Im Süden sind Hoong Ka, Lau Ka, Mok Ka, White Crane, Choy Li Fatt, Wuzuquan und Wing Chun bekannte Vertreter.

Darüber hinaus gibt es weiterhin zahlreiche, weniger bekannte Stile.


Ringelspiel Qi Gong

Den Mund geöffnet zu lassen, ist eine der wichtigsten Anleitungen in unserer Qi Gong-Praxis.

Frage 3

Warum atmet man beim Qi Gong durch den Mund aus und nicht durch die Nase?

- Nadja

Der Mund ist das ideale Entgiftungsorgan, wenn es um das Abstoßen von Energieblockaden geht. Auch Giftstoffe können so besser weggeatmet werden.

Durch die Nase auszuatmen, wie es in der sitzenden Meditation häufig gemacht wird, lässt den Atem langsamer und ruhiger werden. Dies ist aber bei der Qi Gong-Praxis zur Förderung der Gesundheit nicht so wichtig. Hier geht es vielmehr darum aufgestauten „Dreck“ loszuwerden.

Da unser Qi Gong sehr effektiv Blockaden löst, kann ein geschlossener Mund im Extremfall dazu führen, dass uns schwindlig oder schlecht wird, oder dass wir Kopfschmerzen bekommen. Deshalb lassen wir den Mund während dem Üben immer geöffnet.

Auch spontanes Gähnen – ohne Anzeichen von Müdigkeit – ist ein natürlicher Effekt, der sehr häufig bei unseren Schülern auftritt. Hierbei wird der Entgiftungsprozess sehr gut angefacht, weshalb wir dazu ermutigen anstatt es zu unterdrücken.

Frage 4

Im Cosmic Breathing Kurs hat Sigung uns einen Schutz beigebracht. Welchen Nutzen hat der Schutz?

- Bernhard

Der energetische Schutzschild kann besonders für Praktizierende, die sehr feinfühlig und empathisch sind, also leicht unangenehme Energie von Orten oder Personen wahrnehmen oder gar von ihr beeinträchtigt werden, sehr hilfreich sein, um sich vor deren Einflüssen abzuschotten.

Auch beim Besuch eines Krankenhauses, Friedhofs oder anderen ungünstigen Orten, kann man den Schild sicherheitshalber aktivieren. Generell bietet unser guter Energiefluss alleine aber bereits einen guten Schutz, weshalb dies in den meisten Fällen nicht unbedingt nötig ist. Besser an unsere erste goldene Regel erinnern: Keine Sorgen machen!

Eine gute Anwendung findet der Schutzschild bei Qi Gong-Heilern und anderen, die eng mit Klienten mit gesundheitliche Problemen zusammenarbeiten, um keine negative Energie abzubekommen. Sicherheitshalber sollten sie sich nach einer Session aber dennoch reinigen.


Art of 1000 Steps

Qi Gong verbessert auch die körperliche Leistungskraft wie hier beim Training der „Art of 1000 Steps“.

Frage 5

Kann ich heute nach der Qi Gong-Stunde noch ins Fitness-Center trainieren gehen oder stört das das Chi?

- Andreas

Alles, was du bevor du mit Qi Gong begonnen hast gemacht hast, kannst du auch jetzt weiterhin machen und dabei nun sogar bessere Ergebnisse erzielen, während du mehr Freude dabei hast.

Auch die Reihenfolge ist nicht wichtig. Du kannst vor dem Fitnesstraining Qi Gong üben, um Kraft zu tanken. Oder du kannst nach dem Training Qi Gong machen, um eventuelle Blockaden durch Anspannungen gleich wieder wegzuwaschen und die Regeneration des Körpers voranzutreiben.

Ideal ist es natürlich, wenn du die Fähigkeiten aus dem Qi Gong auch bei deinem Training einsetzt, also so entspannt wie möglich und ohne unnötige Gedanken trainierst.

 

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